Aufgrund der neuen Corona-Verordnung vom 02. November bleibt das Museum im Stadthaus bis voraussichtlich Ende November geschlossen.
Mitten auf dem Freudenstädter Marktplatz lädt das Museum im Stadthaus zum Besuch ein.Die Geschichte Freudenstadts und auch der gesamten Region werden hier präsentiert.
Öffnungszeiten
Jeden Tag (außer Montag) und kostenlos!10:00 bis 17:00 Uhr.
Themen
„Der Wald lockt – Sommerfrischler, Luftschnapper und Touristen“ in die große Eingangshalle des Stadthauses, denn hier wird die Geschichte des Schwarzwald-Tourismus erzählt. Heilsames Wasser, große Hotels, frische Luft und der Bau der Schwarzwaldhochstraße spannen einen weiten Bogen bis in die 1950er Jahre.Über den roten Teppich wird man ins Obergeschoss geleitet, um „Eine Zeitreise in die 1950er Jahre“
anzutreten, eine Hommage an dieses Haus, das 1954, zum Abschluss des Wiederaufbaus der zerstörten Stadt - errichtet wurde. Die originale Fünfzigerjahre-Ausstattung schafft das passende Ambiente für diese Ausstellung, die das Lebensgefühl, aber auch die gesellschaftlichen Umbrüche der Wirtschaftswunder-Zeit zum Thema hat.
Dies leitet über zum Ostsaal, hier geht es um „Zerstörung und Wiederaufbau Freudenstadts 1945 – 1954“. Man wird hineingenommen in die Endphase des Zweiten Weltkrieges, als Freudenstadt im April 1945 durch Beschuss und Brand zerstört wurde. Um das nackte Überleben ging es in den nächsten Jahren, wie die Ausstellungsstücke belegen. Nach langem, zähem Ringen um die richtige Art und Weise war die Stadt dann doch nach neun Jahren wieder komplett aufgebaut. Man sprach vom ‚Wunder von Freudenstadt‘. Wie war das möglich gewesen? Wer waren die Köpfe und Macher bei dieser stadtweiten Großbaustelle? Wie verliefen die Auseinandersetzungen und Diskussionen? Anhand von 14 Tafeln und großen Panoramen wird der Besucher geführt. Aber es gibt auch bei jeder Station etwas zu entdecken. Nach und nach merkt man, dass zwei Kinder – Georg und Erika - uns ihre eigene Geschichte erzählen: Das Abenteuer in dieser zerstörten Stadt zu überleben und aufzuwachsen.
Anschließend kann man im Kunstkabinett einen Streifzug durch 150 Jahre Kunst in der Region des Nordschwarzwaldes machen. Gemälde, Aquarelle ergänzt durch Zeichnungen und Plastiken bieten einen interessanten Querschnitt durch das Kunstschaffen der Region und führen über eine Treppe auf die Ebene des Ludwig-Schweizer-Saales. Nach dem Stadtbaumeister des Freudenstädter Wiederaufbaus ist dieser großartige Raum benannt.
Im Ludwig-Schweizersaal wird die Geschichte Freudenstadts und des Landkreises mit ihren zahlreichen kulturellen, politischen und religiösen Bruchlinien nachgezeichnet. Oft ist dabei Freudenstadt ein Kristallisationspunkt. „Kulturelle Vielfalt historischer Grenzräume“ heißt diese in 28 Wandvitrinen dargebotene Geschichtsschau. Von den Alamannen bis in die 1970er Jahre erzählen originelle Exponate in den Vitrinen ihre Geschichte. Napoleon hat dem Land seinen Stempel aufgedrückt, Auswanderer kamen von hier und suchten eine neue Heimat in Russland und in Übersee. Die religiöse Vielfalt der Region und die klaren Ausprägung des „Evangelischen“ und des „Katholischen“ kann man hier gut nachvollziehen. Freudenstadt spielte in den 1950er Jahren eine wichtige Rolle bei der Gründung Baden-Württembergs.
Hier im Ludwig-Schweizer-Saal werden von Stadt- und Kreisarchiv auch regelmäßig Sonderausstellungen zu geschichtlichen Themen der Region präsentiert.
Das mächtige Dach birgt ein Heimatmuseum, in dem unter anderem zum Bergbau im Christophstal herausragende Funde gezeigt werden. Auch zahlreiche Handwerke werden hier im Dachgeschoss vorgestellt, so ist etwa eine komplette Schuhmacherwerkstatt aufgebaut. Dem „Ruhesteinvater“ Julius Euting (1839 – 1913) ist ein eigenes Abteil gewidmet. Euting war nicht nur einer der ersten, die den Schwarzwald als Wanderparadies entdeckten, er war auch Forschungsreisender in Arabien und Fachmann für arabische und aramäische Sprachen. Der Orient schärfte seinen Blick für die Heimat. Mit feinen Aquarellen hielt er die Schönheiten der Schwarzwaldlandschaft fest. Ende des 19. Jahrhunderts gab Julius Euting die erste Wanderkarte der Region heraus.
Aktuelle Ausstellung
LICHT AN! 125 Jahre Stromversorgung im Raum Freudenstadt
Während der Corona-Pandemie erfahren viele von Ihnen die Vorteile der digitalen Arbeitswelt. Über Online-Meetings und Mailkontakte kann der Arbeitsalltag aufrecht erhalten werden. Dies alles ginge jedoch nicht ohne Strom! Somit hat diese Energieform, die 1895 das erste Mal in Freudenstadt für hell erleuchtete Plätze und Stuben sorgte, in den letzten 125 Jahren für uns nicht an Bedeutung verloren – ganz im Gegenteil!
Das 125-jährige Jubiläum der Stadtwerke Freudenstadt wurden vom Stadtarchiv und vom Kreisarchiv Freudenstadt zum Anlass genommen eine Ausstellung über die Bedeutung der Elektrizität für den Raum Freudenstadt im Museum im Stadthaus zu präsentieren. Dank vieler einmaliger Exponate der Stadtwerke und noch nie gezeigter Dokumente und Fotografien wird die Geschichte der Stadtwerke und der Stromversorgung in der ganzen Region gezeigt. Die Sonderausstellung ist auch Teil des diesjährigen Festprogrammes der Stadtwerke “125 Jahre Stromversorgung in Freudenstadt“.
Die Menschen hier in der Region konnten im September 1895 erstmals elektrische Bogenlampen auf dem Freudenstädter Marktplatz bestaunen – ein seltenes Exemplar einer solchen Leuchte wird in der Ausstellung gezeigt. Die Anfänge der Stromversorgung sind verbunden mit dem Engagement der Maschinenfabrik Esslingen, die hier vor 125 Jahren ein Elektrizitätswerk baute und dies betrieb, bis es 1903 in kommunale Hand überging. Auch wenn die Freudenstädter Stadtoberen erst von der Rentabilität überzeugt werden mussten, wuchs der Kundenkreis schnell an. Die Geschichte der Stromversorgung ist eine Erfolgsgeschichte!
Wir laden Sie herzlich ein, sich dieses Stück Landkreisgeschichte anzuschauen. Die Sonderausstellung läuft bis zum 10. Januar 2021, täglich (außer montags) von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.